Für Menschen mit Behinderung gelten autonome Fahrzeuge als Schritt für ein selbständigeres Leben. Dass diese These nur bedingt richtig ist, stellten koreanische Forschende in einer Befragung fest. 146 Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen und Sehbehinderungen aus Texas beantworteten den Online-Fragebogen. Das Interesse am autonomen Fahren hängt unter anderem von der Art der Einschränkungen und der Umgebung ab.
Die Forschenden fanden heraus, dass sich Menschen mit einer körperlichen Behinderung für ein autonomes Transportmittel entschieden, wenn es in ihm Personal gibt, dass sie etwa beim Ein- und Ausstieg unterstützen kann. Das traf insbesondere für Transportdienstleistungen zu, bei denen auch fremde Menschen mitfahren. Vermutungen der Forschenden zufolge ließen sich so unkontrollierte Situationen mit anderen Mitreisenden vermeiden.
In Stadtteilen mit gut ausgebauter Verkehrsinfrastruktur nutzen Menschen mit Behinderung bevorzugt den regulären öffentlichen Nahverkehr oder ein eigenes selbstfahrendes Auto. Ältere Menschen und Frauen sowie Personen mit Sehbehinderung lehnten autonomes Fahren im Vergleich zu anderen Menschen mit Behinderung stärker ab.
Die Ergebnisse der Erhebung wurden im Januar 2023 im Journal of Transport Geography veröffentlicht.