Workshops für Redaktionen

Gender und Diversity im Wissenschafts- und Technikjournalismus

Über den Workshop

In der Online-Berichterstattung zur Corona-Pandemie sind im Jahr 2020 nur zu rund sieben Prozent Frauen als Expertinnen zu Wort gekommen. Dies ist das Ergebnis einer von der MaLisa-Stiftung in Auftrag gegebenen Untersuchung. Dabei tragen Wissenschaftlerinnen zu vielen aktuellen Themen, wie Künstliche Intelligenz, Integration von Energiesystemen oder Smarte Mobilität entscheidende Konzeptionen und Erkenntnisse bei.

Wissenschaftlerinnen zu Wort kommen zu lassen, ist aber nur eine Möglichkeit, Vielfältigkeitsdimensionen in der Technik- und Wissenschaftsberichterstattung zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann bei jeder Themenwahl und Recherche geprüft werden, inwiefern die Vielfältigkeit von Menschen für das behandelte Thema von Relevanz ist. Immer dann, wenn Sie über Daten, neue Technologien, Gesetze oder Innovationen berichten, die sich auf Menschen oder menschliches Verhalten beziehen, kann dies der Fall sein.

Wir bieten Workshops an, in denen Redaktionen für die Berücksichtigung von Vielfältigkeitsdimensionen insbesondere in der Wissenschafts- und Technikberichterstattung sensibilisiert werden. Nach einer Analyse Ihrer aktuellen Veröffentlichungen werden Sie für diese neuen Perspektiven auf Themen sensibilisiert und üben sie in der praktischen Umsetzung bei Recherche und Produktion ein.

Mit einer gender- und diversitybewussten Berichterstattung können Sie nicht nur auf der Höhe der gesellschaftlichen Diskussion sein. Eine neue Akzentsetzung in der Berichterstattung kann auch zur Erschließung neuer Publika führen.

Paket 1: Analyse

Um ein differenziertes Bild ihrer aktuellen Repräsentation von Frauen in Forschung und Innovation und zu weiteren Vielfältigkeitsdimensionen zu erhalten, führt unser Team quantitative sowie qualitative Analysen von Ihren aktuellen Veröffentlichungen in Text und Bild durch.

Unser Standardpaket umfasst die Analyse von 20 Beiträgen (Bericht, Newsstory, Reportage, Interview, gegebenenfalls Bewegtbild), 10 Posts auf drei Social Media-Kanälen (inkl. Reels, Stories, Videos) mit anschließender Präsentation der Ergebnisse in der Redaktion.

Zu unseren Analysedimensionen gehören unter anderem die Kontextualisierung von Technikthemen, die Anzahl/Funktion/Rolle der erwähnten Expert*innen, der Sprachgebrauch (diskriminierungsfrei und genderbewusst?) sowie gegebenenfalls Stereotype auf textlicher und visueller Ebene, das heißt in Bild und Bewegtbild.

Paket 2: Optimierung

Unser Team präsentiert die Analyseergebnisse im Rahmen eines Impulsvortrages. Wir diskutieren mit der Redaktion über Ihre Ziele, unsere Verbesserungsvorschläge, konkrete Strategien und erarbeiten einen Umsetzungsplan. Hier wird festgehalten, wie genau an den Stellschrauben Themenwahl, Einbettung von Expertinnen und Experten, Bildgestaltung und Sprache gedreht werden kann. Zum Abschluss präsentieren wir Best Practice-Beispiele zu einer gender- und diversitybewussten Technikberichterstattung.

Paket 3: Evaluation

Nachdem Ihre Redaktion über einen von Ihnen festzulegenden Zeitraum mit den neuen Perspektiven in der Berichterstattung gearbeitet hat, besuchen wir Sie erneut und evaluieren mit Ihnen Erfahrungen und Erfolge. Dazu nehmen wir eine weitere Analyse ausgewählter Beiträge vor und diskutieren mit Ihnen die Ergebnisse:

Was fiel schwer? Welche Hindernisse sind aufgetaucht? Wie können Sie die Veränderungen in Themenwahl, Recherche und Produktion nachhaltig etablieren?

Zudem stellen wir eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Checkliste zur Berücksichtigung von Vielfältigkeitsdimensionen in unterschiedlichen Phasen der Berichterstattung vor.

Kontakt

Bei Interesse am Workshopangebot kontaktieren Sie:

Prof. Dr. Susanne Keil
E-Mail: susanne.keil@h-brs.de
Telefon: 02241 865339

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Grantham-Allee 20
53757 Sankt Augustin