Frauen im Motorsport unterrepräsentiert

Zuletzt aktualisiert am 21. August 2023

Weniger als 13 Prozent beträgt 2023 der weltweite, durchschnittliche Frauenanteil im Motorsport. In Sportwagen– und Formel-Rennserien beträgt er nur 7 Prozent. Die mittlere Dauer einer professionellen Motorsport-Karriere von Frauen liegt bei etwa 5 Jahren, bei Männern sind es 12 Jahre. Üblicherweise fahren Männer und Frauen in denselben Rennen. Allerdings belegen Frauen nur etwa 4 Prozent der obersten Ränge der Meisterschaften.

Laut einer Studie der Initiative More Than Equal aus dem Jahr 2023 mangelt es an weiblichen Nachwuchstalenten. Dies ist auch auf fehlende Vorbilder zurückzuführen. Um dem entgegenzuwirken und mehr Frauen den Weg in den professionellen Motorsport zu ermöglichen, entstand im Jahr 2019 mit der „W Series“ eine Nachwuchs-Rennserie für Frauen.

Die für die Untersuchung befragten Fachkundigen sehen diese Segregation problematisch, da es noch keine Daten gibt, die unterschiedliche Voraussetzungen für Männer und Frauen im Motorsport bestätigen. Rennfahrerin Sophia Flörsch kritisierte 2019 gegenüber motorsport-total.com, dass durch eine solche Rennserie der Eindruck entstehe, dass Frauen nicht gegen Männer bestehen können.

Sie wies darauf hin, dass es Frauen oft an finanzieller Unterstützung für ihre Motorsport-Karrieren mangele. Diesen Eindruck bestätigt die Studie. Sponsoren sind bei der Förderung der Karrieren junger Frauen zurückhaltender. Obwohl sie Frauen im Motorsport als wichtig erachten, scheuen sie aufgrund fehlender Erfolgsgeschichten vor der Investition zurück.

Auch die „W Series“ scheiterte an Geldproblemen und der Rennbetrieb endete nach drei Saisons. Als Nachfolger gilt die 2023 gestartete „F1 Academy“, eine offizielle Formel-1-Juniorserie für Frauen. Für Sponsoren oder als Vorbild für zukünftige Rennfahrerinnen ist die Serie bislang irrelevant, da es keine Live-Übertragung der Rennen gibt.

Dennoch glauben etwa 80 Prozent der Motorsport-Begeisterten daran, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Frau in der Formel 1 fahren wird, 22 Prozent erwarten bis dahin sogar eine Weltmeisterin.

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