Die gesellschaftliche Relevanz von Technik – etwa im Klimaschutz – sollte in der MINT-Kommunikation deutlich stärker hervorgehoben werden. So lautet eine zentrale Forderung im aktuellen MINT-Frühjahrsreport 2025. Denn insbesondere junge Frauen zeigen ein hohes Interesse an zukunftsrelevanten Themen wie Nachhaltigkeit – dieses spiegelt sich bislang aber kaum in den Ausbildungszahlen im MINT-Bereich wider.
Der Report des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln verweist auf eine weiterhin große Gender Gap: Frauen sind auf dem MINT-Arbeitsmarkt deutlich unterrepräsentiert. Die Studienautor*innen empfehlen daher klischeefreie Berufsorientierung, gezielte Mentoringprogramme und eine stärkere Verknüpfung von MINT-Inhalten mit gesellschaftlichen Herausforderungen um insbesondere junge Frauen besser zu erreichen: „Nicht nur Technik, sondern auch die gesellschaftliche Relevanz – etwa im Klimaschutz – muss in der MINT-Kommunikation stärker betont werden“, so Prof. Dr. Christoph Meinel, Vorstand von „MINT Zukunft schaffen“.
Hintergrund der Analyse ist ein anhaltend hoher Fachkräftemangel: Im April 2025 konnten bundesweit 163.600 Stellen in MINT-Berufen nicht besetzt werden – besonders betroffen sind Energie- und Elektroberufe, Maschinenbau, Bau und IT. Der Report sieht dadurch zentrale Zukunftsprojekte der Bundesregierung wie Digitalisierung, Klimaschutz und Verteidigung gefährdet.
Der Report fordert eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen – etwa zur Fachkräfteeinwanderung, digitalen Bildung und besseren Bildungschancen entlang der gesamten Bildungskette.
Kommunikation, die sowohl die gesellschaftliche Bedeutung des MINT-Sektors als auch die Potenziale von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen gezielt anspricht, kann folglich einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Branche leisten. Gender2technik bietet hierzu bereits Workshops für eine diversitätssensible Wissenschafts- und Technikkommunikation an.